Hasdeu

[855] Hasdeu (spr. hījdău), Bogdan Petriceicu, rumän. Gelehrter, geb. 1838 im Dorf Christinesci in Bessarabien, studierte zu Charkow, ward später Professor der Geschichte am Lyzeum zu Jassy und Universitätsbibliothekar und ist gegenwärtig Generaldirektor der Staatsarchive in Bukarest sowie erster Inhaber des neugegründeten Lehrstuhls für vergleichende Sprachwissenschaft an der dortigen Universität. Von Haus aus Historiker, hat er sich später mit großem Eifer linguistischen Studien zugewendet. Von seinen (rumänisch geschriebenen) Werken verdienen Hervorhebung: »Geschichte des Woiwoden Johann des Schrecklichen« (1865); »Geschichtliches Archiv der Rumänen« (Bukarest 1865–69, 3 Bde.); »Kritische Geschichte der Rumänen« (das. 1874, 2 Bde.; franz. 1878); »Prinzipien der vergleichenden Philologie« (das. 1875); »Fragmente aus der Geschichte der rumänischen Sprache« (das. 1876); »Baudoin von Courtenay und der Dialekt von Resia« (1876); »Paläographische und linguistische Studien über die rumänische Sprache zwischen 1550 und 1600« (das. 1878–82, 3 Bde.). Von 1884–97 bearbeitete H. im Auftrag der rumänischen Akademie ein etymologisches Wörterbuch der rumänischen Sprache: »Etymologicum magnum Romaniae« (Bukarest 1886–98, 4 Bde.). Von 1868–78 gab er die philologische Zeitschrift »Columna lui Trajan« heraus und begründete darauf die »Revista Noua«. Als Dichter versuchte er sich mit »Poesie« (1873) und mehreren Dramen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 855.
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