Haßkarl

[867] Haßkarl, Justus Karl, Reisender und Naturforscher, geb. 6. Dez. 1811 in Kassel, gest. 5. Jan. 1894 in Kleve, erlernte seit 1827 die Gärtnerei in Poppelsdorf, widmete sich seit 1834 naturhistorischen Studien zu Bonn, ging 1836 nach Java, erhielt die wissenschaftliche Leitung des Botanischen Gartens zu Buitenzorg und machte viele Reisen in das Innere des Landes. 1846 wurde er Sekretär der Handelskammer zu Düsseldorf. 1852 ging er im Auftrag der holländischen Regierung nach Lima und 1853 ins Innere Perus, um den Chinarindenbaum nach Java überzusiedeln. Er sendete Samen von Uchubamba nach Holland, und 1854 erreichte er mit ca. 500 jungen Calisaya-Chinabäumchen aus der Nähe der brasilischen Grenze östlich vom Titicacasee die Küste. Bei seiner Ankunft auf Java leitete er die Kultur der Chinabäume ein, nahm aber 1856 seinen Abschied aus dem holländischen Staatsdienst und lebte seitdem in Kleve. Er schrieb: »Plantae javanicae rariores« (Berl. 1847); »Filices javanicae« (Leiden 1856); »Retzia s. observationes botanicae de plantis horti botanici Bogoriensis« (das. 1856); »Hortus Bogoriensis descr., seu Retziae editio nova« (1. Teil, Amsterd. 1858; 2. Teil in »Bonplandia«, 1859); »Neuer Schlüssel zu Rumphs Herbarium amboinense« (Halle 1866); »Horti malabarici Rheedeani clavis locupletissima« (Dresd. 1867) und »Commelinaceae indicae« (Wien 1870).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 867.
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