Heilbuth

[67] Heilbuth, Ferdinand, Maler, geb. 1830 in Hamburg, gest. 19. Nov. 1889 in Paris, bildete sich anfangs in Paris, dann in Italien aus und widmete sich dem historischen Genrebild, wobei er den Schwerpunkt auf elegante Auffassung und zarte Kostümmalerei legte. Er wählte seine Motive mit Vorliebe aus der vornehmen Gesellschaftsklasse. Seine hervorragendsten Bilder sind: Palestrinas Musikprobe (1857) und das Autodafe (1861), Tasso (1860), das Leihhaus (1861, Luxembourg-Museum), die Absolution in St. Peter, das Vorzimmer eines Kardinals, ein Spaziergang auf dem Monte Pincio, das Geständnis, an den Ufern der Seine, der Herbst der Liebe, ander Themse. Auch seine teils in der Weise Tizians, teils in der Rembrandts gemalten Bildnisse wurden sehr geschätzt. 1861 wurde er Ritter der Ehrenlegion. Obwohl er seine deutsche Gesinnung nie verleugnete, ließ er sich nach dem Krieg aus Opportunitätsrücksichten naturalisieren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 67.
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