Hemmerlin

[163] Hemmerlin, Felix, eigentlich Hemerli, latinisiert Malleolus und unter diesem Namen in den »Epistolae obscurorum virorum« (s. d.) ehrenvoll erwähnt, reformatorisch gerichteter Kirchenpolitiker des 15. Jahrh., geb. 1388 (1389) in Zürich, war hier seit 1412 Domherr, nahm als päpstlicher Notar am Konzil von Konstanz teil, wurde 1421 Propst des St. Ursusstiftes in Solothurn, 1428 Kantor am Stift Zürich. Seine Hauptbestrebungen galten der sittlichen Reform des Stiftsklerus und der Polemik gegen die Bettelorden und das Sektenwesen. 1454 führten ihn die von ihm heftig angegriffenen Schwyzer gefangen fort, um ihn später den Luzernern auszuliefern. Zwischen 1457 und 1464 ist er in der Klosterhaft der Franziskaner in Luzern gestorben. Vgl. Reber, F. H. von Zürich (Zürich 1846); Schneider, Der Züricher Kanonikus und Kantor Magister F. Hemmerli an der Universität Bologna (das. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 163.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika