Hermanrich

[217] Hermanrich (Hermanaricus), erster geschichtlich beglaubigter König der Ostgoten aus dem Geschlecht der Amaler Anfang des 4. Jahrh., unterwarf germanische und slawische Stämme seiner Herrschaft, die vom Don bis zur Theiß, von der Donau bis zur Ostsee reichte. Selbst die Westgoten erkannten Hermanrichs Oberherrschaft an. Als der Hunnenkönig Balamir gegen ihn, der gerade an einer Wunde siech daniederlag, zum Angriff schritt, stürzte sich der fast 100jährige Held, am Siege verzweifelnd und die Gefahr, seinen Ruhm zu überleben, fürchtend, in sein Schwert (375). Hermanrichs Sohn Winithar wurde von den Hunnen besiegt und erschlagen, und ein Teil der Goten unterwarf sich nun diesen. In der Heldensage heißt H. Ermrich (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 217.
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