Hilty

[339] Hilty, Karl, schweizer. Historiker und Staatsrechtslehrer, geb. 28. Febr. 1833 in Chur,. studierte in Göttingen und Heidelberg die Rechte, hielt sich zu seiner weitern Ausbildung ein Jahr in London und Paris auf, ließ sich 1855 als Advokat in Chur nieder und wurde 1874 als Professor des Staats- und Völkerrechts an die Universität Bern berufen, an der er noch gegenwärtig wirkt. Seit 1890 ist H. Mitglied des schweizerischen Nationalrats. Außer zahlreichen Broschüren politisch-historischen Inhalts schrieb er: »Vorlesungen über die Politik der Eidgenossenschaft« (Bern 1875); »Ideen und Ideale schweizerischer Politik« (das. 1875); »Öffentliche Vorlesungen über die Helvetik« (das. 1878); »Das Referendum im schweizerischen Staatsrecht« (im »Archiv für öffentliches Recht«, Bd. 2); »Die Neutralität der Schweiz in ihrer heutigen Auffassung« (Bern 1889); »Die Bundesverfassungen der schweizerischen Eidgenossenschaft« (das. 1891); die ethischen Schriften: »Glück« (Frauens. u. Leipz. 1891–99, 3 Tle.), in mehr als 100,000 Exemplaren verbreitet; »Über die Höflichkeit« (Bern 1898); »Für schlaflose Nächte« (Leipz. u. Frauens. 1901); »Briefe« (das. 1903) u. a. H. ist auch Herausgeber des seit 1886 erscheinenden »Politischen Jahrbuches der schweizerischen Eidgenossenschaft« (Bern 1886 ff.) und Verfasser der darin erschienenen »Eidgenössischen Geschichten«, welche die Geschichte der Schweiz während der Mediationsakte und Restaurationszeit behandeln.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 339.
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