Lichtenstein [2]

[517] Lichtenstein, 1) Martin Heinrich Karl, Naturhistoriker, geb. 10. Jan. 1780 in Hamburg, gest. 2. Sept. 1857 auf der See zwischen Korsör und Kiel, studierte in Jena und Helmstedt Medizin, ging 1801 als Erzieher und Hausarzt mit dem holländischen General Janssens nach dem Kap der Guten Hoffnung, ward 1804 Stabsarzt beim Bataillon hottentottischer leichter Infanterie und 1805 als Regierungskommissar zu den Betschuanen gesandt. 1806 nach Deutschland zurückgekehrt, lebte er in Braunschweig, Helmstedt, Göttingen und Jena, mit der Ordnung seiner Sammlungen und handschriftlichen Materialien beschäftigt, ward 1811 Professor der Zoologie in Berlin, 1813 Direktor des zoologischen Museums, das unter seiner Leitung eins der größten des Kontinents geworden ist. L. lieferte besonders ornithologische Arbeiten, gründete in Berlin den zoologischen Garten und schrieb: »Reisen im südlichen Afrika« (Berl. 1810–1811, 2 Bde.) und »Darstellungen neuer oder wenig bekannter Säugetiere« (das. 1827–34,10 Hefte).

2) Ulrich von, Dichter, s. Ulrich von Lichtenstein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 517.
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