Loserth

[718] Loserth, Johann, Geschichtsforscher, geb. 1. Sept. 1846 zu Fulnek in Mähren, studierte seit 1866 in Wien Geschichte, ward 1869 Mitglied des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, 1871 Professor an einem Wiener Gymnasium, 1875 an der Universität Czernowitz und kam 1893 als Professor der allgemeinen Geschichte nach Graz. Er schrieb außer verschiedenen Unterrichtsbüchern: »Die Geschichtsquellen von Kremsmünster« (Wien 1872); »Die Königssaaler Geschichtsquellen« (das. 1874); »Hus und Wiclif« (Prag 1884; engl., Lond. 1884), worin die völlige Abhängigkeit Hus' von Wiclif erwiesen wird; »Beiträge zur Geschichte der hussitischen Bewegung« (Wien 1878–94, Heft 1–5); »Der Anabaptismus in Tirol« (das. 1892–93, 2 Tle.); »Der Kommunismus der Mährischen Wiedertäufer« (das. 1894); »Balthasar Hubmaier und die Anfänge der Wiedertaufe in Mähren« (das. 1893); »Die steierische Religionspazifikation« (Graz 1896); »Die Registratur Maximilians II.« (Wien 1896); »Studien zur Kirchenpolitik Englands im 14. Jahrhundert« (1. Teil, das. 1897); »Die Reformation und Gegenreformation in den innerösterreichischen Ländern« (Stuttg. 1898); »Der Huldigungsstreit nach dem Tode Erzherzog Karls II.« (Graz 1898); »Die Salzburger Provinzialsynode von 1549« (Wien 1898); »Akten und Korrespondenzen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich« (das. 1898); »Geschichte des späteren Mittelalters« (Münch. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 718.
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