Lüneburger Silberschatz

[845] Lüneburger Silberschatz, das aus 37 Stücken bestehende

Ratssilberzeug der Stadt Lüneburg, von dem 36 Stücke 1. März 1874 für 660,000 Mk. von der preußischen Staatsregierung angekauft und dem Kunstgewerbemuseum in Berlin überwiesen worden sind. Galvanoplastische Nachbildungen der Stücke befinden sich im Rathaus zu Lüneburg.

Fig. 1. Pokal.
Fig. 1. Pokal.

Es ist meist Tafelgerät, das bei feierlichen Gelegenheiten zum Schmuck der Tafel und[845] des Kredenztisches benutzt wurde und von Lüneburger Familien oder städtischen Würdenträgern gestiftet worden war. Es besteht aus 18 Bechern und Pokalen (Fig. 1, S. 845, vgl. auch Tafel »Goldschmiedekunst«, Fig. 7), 11 Becken und Schalen, 2 Gußkannen in Gestalt von stehenden Löwen (Fig. 2), einer Schüssel zum Händewaschen, 2 Streulöffeln, einer Statue der Madonna mit dem Kind und einem Reliquienkästchen. Das Silber ist ganz oder teilweise vergoldet. Die Stücke gehören dem 15. und 16. Jahrh. an und sind teils im spätgotischen, teils im Renaissancestil gehalten.[846]

Fig. 2. Gußkanne.
Fig. 2. Gußkanne.

[845] Es ist die reichste Sammlung dieser Art in Deutschland. Vgl. (Lessing,) Das Ratssilberzeug der Stadt Lüneburg (Berl. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 845-847.
Lizenz:
Faksimiles:
845 | 846 | 847
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika