Lützelstein

[881] Lützelstein (La Petite-Pierre), Stadt und Kantonshauptort im deutschen Bezirk Unterelsaß, Kreis Zabern, in den Vogesen, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Amtsgericht, 2 Oberförstereien, Holzwarenfabrikation und (1900) 903 meist evang. Einwohner. Über dem Ort liegt malerisch die z. T. schon zerstörte Bergfeste L., die einen Hauptpaß der Vogesen beherrscht und ehemals sehr wichtig war, 9. Aug. 1870 aber von den Franzosen geräumt wurde. – Die alten Grafen von L., seit 1220 Lehnsleute des Bistums Straßburg, waren seit 1447 die Lehnsleute des Kurfürsten von der Pfalz, starben 1460 aus, und die Grafschaft fiel an die Pfalzgrafen von Veldenz und nach deren Aussterben (1694) an die Fürsten von Birkenfeld, wurde aber während der französischen Revolution eingezogen. Vgl. Klein, Das Städtchen Buchsweiler und die Bergfeste L. (Mülhaus. 1858); v. Bodungen, Die vormalige Grafschaft L. und die zugehörigen Waldungen (Straßb. 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 881.
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