Magenbruch

[64] Magenbruch (Gastrocele, Hernia ventriculi), eine seltene Art der Bauchbrüche. Ein solcher Bauchbruch bildet sich in der Regel oberhalb des Nabels durch Auseinanderweichen der beiden geraden Bauchmuskeln in der weißen Linie (Hernia abdominalis media) und wird als M. bezeichnet, wenn in den Bruchsack ein Teil des Magens hineintritt. Es sind das verschieden große, meist elastische, nicht immer reponierbare Geschwülste, die sich selten einklemmen. Die Einklemmung muß dann durch Operation beseitigt werden. Der Bruchsack besteht aus der Haut mit der darunterliegenden Fascia transversalis und dem Bauchfell. Außerhalb der weißen Linie kommt ein M. wohl nur nach Operationen am Magen vor, z. B. nach Ausführung des Magenschnittes (Gastrotomie). Ein solcher M. wird entweder durch Operation geheilt oder durch Tragen eines Bruchbandes unschädlich gemacht und vor dem Größerwerden bewahrt. Ein M. verursacht ein eigentümliches Ziehen in der Magengegend, ein Gefühl von Mißbehagen, was sich zuweilen bis zur Übelkeit, auch sogar zum Erbrechen steigert, und durch Druckempfindlichkeit der Magengegend.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 64.
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