Mannesmannröhrenwerke, Deutsch-Österreichische

[234] Mannesmannröhrenwerke, Deutsch-Österreichische, eine am 16. Juli 1890 gegründete Gesellschaft mit dem Sitz in Berlin und Zweigniederlassungen in Düsseldorf und Komotau sowie mit Werken in Remscheid, Bous a. d. Saar, Komotau und in Rath bei Düsseldorf. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Metallgegenständen aller Art, insbes. die Fabrikation von nahtlosen Hohlkörpern aus Metall nach den von Reinhard und Max Mannesmann bei der Gründung der Gesellschaft eingebrachten Patenten und Patentrechten für Deutschland, Österreich-Ungarn und Belgien. Von den Hauptpatenten der Gesellschaft verfiel das erste 1900; das letzte verfällt 1906. Die Gesellschaft besaß bei ihrer Gründung in ihren verschiedenen Etablissements eine Anzahl von Walzapparaten, Dampfhämmer, Öfen, Richtpressen, Adjustagemaschinen, eine Anlage für Kaltzieherei mit zwei großen Betriebsmaschinen, eine Einrichtung zur Herstellung von Façonteilen für den Fahrradbau, ferner eine Einrichtung zur Fabrikation von Stahlflaschen, eine hydraulische Anlage etc. Das Kapital der Gesellschaft betrug ursprünglich 35 Mill. Mk., von denen bei der Gründung rund 12 Mill. mit 120 Proz. bar eingezahlt wurden, während der Rest von rund 23 Mill. in verschiedenen Einlagen bestand, wovon 16 Mill. allein auf die Patente entfielen. Die Gesellschaft war später genötigt, zur Beseitigung starker Unterbilanzen (Juni 1898: 18 Mill. Mk.) umfangreiche Kapitalreduktionen vorzunehmen. Im Juni 1905 betrug das Kapital noch 22,5 Mill. Mk. bei einer Obligationsschuld von 4,5 Mill. Mk. und 4,2 Mill. Mk. Kreditoren. Die Gesellschaft ist ferner beteiligt an den deutschen Röhrenwerken, die im Oktober 1905 mit der Gesellschaft vereinigt wurden, und hat die seinerzeit in Liquidation befindliche Mannesman Tube Company Limited in Neusüdwales erworben. Der Gesamtumsatz betrug in den Jahren 1900/01–1904/05: 13,4,14,0,15,9,20,2,25,6 Mill. Mk. Die Gesamtzahl der Beamten und Arbeiter betrug im Geschäftsjahr 1904/05: 4389. Dividenden wurden bisher nicht verteilt. Der Reingewinn des letzten Jahres von 2,8 Mill. Mk. wurde zur Herabminderung der Unterbilanz von 4,5 Mill. Mk. auf 1,7 Mk. Mk. verwendet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 234.
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