Meidinger

[550] Meidinger, 1) Johannes Valentin, Lehrer der französischen Sprache, geb. 1756 in Frankfurt a. M., gest. daselbst 1822, bekannt durch seine »Praktische Grammatik der französischen Sprache« (1783, 37. Aufl. 1857), die sich lange im französischen Unterricht behauptet hat. Das Lehrbuch selbst ist durch andre verdrängt; dagegen lebt der Ruf der Anekdotensammlung, die M. seiner Grammatik als Stoff zu Übersetzungen einverleibt hatte, mit seinem Namen fort; daher M. scherzhafte Bezeichnung einer altbackenen Anekdote.

2) Heinrich, Technolog, geb. 29. Jan. 1831 in Frankfurt a. M., gest. 11. Okt. 1905 in Karlsruhe, studierte seit 1849 in Gießen und Heidelberg, besuchte dann Frankreich und England, habilitierte sich 1857 in Heidelberg als Privatdozent und wurde 1865 Vorsteher der Landesgewerbehalle in Karlsruhe, 1869 Professor am dortigen Polytechnikum. 1904 trat er in den Ruhestand. Er erfand 1859 ein galvanisches Element für Telegraphie, arbeitete auf vielen Gebieten der Technik, namentlich über Galvanoplastik und elektrische Kraftmaschinen, über Feuerung, Heizung und Beleuchtung, über Fabrikhygiene und Wohnungswesen und konstruierte 1870 einen Dauerbrandofen. 1867 begründete er die Badische »Gewerbezeitung«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 550.
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