Minsk [2]

[884] Minsk, 1) (in alten Urkunden Mjensk, Menesk) Hauptstadt des gleichnamigen russ. Gouvernements (s. oben), am Einfluß der Meniga in die Swislotsch, [884] Knotenpunkt der Eisenbahnen Moskau-Brest und Libau-Romny, hat 9 griechisch-kath. Kirchen (darunter die 1611 erbaute Katharinenkathedrale), 2 römisch-katholische und eine luther. Kirche, eine Synagoge nebst 40 jüdischen Bethäusern, 2 Klöster, ein Seminar, ein Theater, 2 Banken, ein klassisches (seit 1722), ein Real- und ein Mädchengymnasium, etwa 50 meist kleinere Fabriken (Gerbereien, Zigarrenfabriken, Brennereien), ansehnlichen Handel und (1897) 91,494 Einw. M. ist Sitz des Generalkommandos des 4. Armeekorps, eines Zivilgouverneurs und eines griechisch-katholischen Bischofs. – Die Stadt M. wird zuerst im 11. Jahrh. erwähnt. In der Kriegsgeschichte ist die Besetzung von M. durch Tschitschagow 1812 denkwürdig. Auch gab es hier während der polnischen Revolution von 1831 harte Kämpfe. Das 1798 errichtete römisch-kath. Bistum ist 1853 eingegangen. – 2) S. Nowominsk.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 884-885.
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