Pinĭe

[892] Pinĭe (Pinus Pinea L.), eine 15–30 m hohe Konifere mit meist schirmförmig ausgebreiteter Krone, im Alter rissiger, äußerlich graubrauner, innen lebhaft rotbrauner Rinde, meist gepaart stehenden, 13–20 cm langen, kurz stachelspitzigen, hellgrünen Nadeln, dick eirundlichen, 10–15 cm langen, zimtbraunen, meist erst im dritten Jahre reisenden Zapfen (s. Tafel »Koniferen III«, Fig. 2, und Artikel »Pinienzapfen«) und großen, hartschaligen Samen mit schmalem Flügelsaum. Die P. wächst im Mittelmeergebiet (s. Tafel »Mittelmeerflora«, Fig. 5, und Tafel »Koniferen I«, Fig. 12) von Madeira bis zum Kaukasus und bildet in Italien noch heute den malerischen Schmuck der Villen und Gärten. Hin und wieder bildet sie auch zusammenhängende Bestände, und berühmt ist die Pineta von Ravenna. Auch in Spanien ist die P. mit Ausnahme der nordwestlichen Provinzen sehr verbreitet und bildet zum Teil ausgedehnte Wälder. In Al gerien ist sie verwildert. Die Piniennüsse (Pignolen, Piniolen, Pineolen), die im vierten Jahr aus den Zapfen herausfallen, sind etwa 2 cm lang, schmal und etwas gekrümmt, an beiden Enden zugerundet, matt rotbraun und enthalten einen weißen, öligen Kern, der mandelartig und eigentümlich sein harzig schmeckt. Italien, Sizilien, die Levante, Marseille, Barcelona liefern Piniennüsse für den Handel; sie dienen als Dessert und in der Konditorei, werden aber sehr leicht ranzig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 892.
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