Rasumowskij

[612] Rasumowskij, Alexei Grigorjewitsch, Graf, Günstling der Kaiserin Elisabeth, geb. 1709, gest. 18. Juli 1771 in Petersburg, Sohn eines Kosaken in der Ukraine, erwarb sich als Sänger an der Hofkapelle in Petersburg durch sein vorteilhaftes Äußere die Gunst der damaligen Großfürstin, nachherigen Kaiserin Elisabeth, die sich heimlich in der Kirche des Dorfes Perowo bei Moskau mit ihm vermählte, ihn 1744 durch Kaiser Karl VII. zum deutschen Reichsgrafen ernennen ließ und ihn hierauf selbst zum Generalfeldmarschall und Oberjägermeister erhob. Sämtliche Kinder, die ihm die Kaiserin gebar, starben frühzeitig. Sein Bruder Cyrill Grigorjewitsch, Graf von R., geb. 28. März 1728, gest. 21. Jan. 1803 zu Baturin in der Ukraine, zu gleicher Zeit in den Grafenstand erhoben, erhielt schon in seinem 23. Jahre die Ehrenstelle eines Hetmans von Kleinrußland, die er durch die Kaiserin Katharina II. 1764 wieder einbüßte. Von seinen beiden Söhnen war Peter, Graf von R., unter Kaiser Alexander I. Minister des öffentlichen Unterrichts, gest. 1837, und Andrei Cyrillowitsch R., geb. 2. Nov. 1752, gest. 23. Sept. 1836, 1793–1809 russischer Gesandter in Wien, Bevollmächtigter[612] auf den Kongressen von Châtillon und Wien, dann Staatskanzler. Ihm widmete Beethoven die drei Quartette Op. 59. Vgl. Wassiltschikow, Die Familie R. (russ., Petersb. 1880–87, 4 Bde.; franz. Ausg. von Brückner, Halle 1892–94, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 612-613.
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