Regésten

[709] Regésten (Regesta, v. lat. regerĕre, eintragen, verzeichnen), Register, Katalog; insbes. chronologisch geordnete Urkundenverzeichnisse mit kurzer Angabe des Datums, des Ortes und des Inhalts, zuweilen auch mit Hinzufügung kritischer Bemerkungen. Neuerdings werden meist auch die nicht durch Urkunden, sondern durch andre Quellen überlieferten historischen Tatsachen in die Regestenwerke aufgenommen, die dadurch eins der wertvollsten Hilfsmittel für den Geschichtschreiber werden. Die R. der deutschen Kaiser sind herausgegeben von J. F. Böhmer, Chmel, Sickel, Stumpf-Brentano (s. diese Artikel); die Papstregesten von Ph. JafféRegesta pontificum romanorum ad annum 1198«, Berl. 1851; neu bearbeitet von Ewald, Kaltenbrunner und Löwen feld, Leipz. 1885 bis 1888, 2 Bde.) und A. Potthast (1198–1304, Berl. 1875, 2 Bde.). Die Zahl der Regestenwerke für einzelne Länder, Bistümer, Städte, Klöster etc. ist überaus groß. Vgl. für Deutschland und seine Nebenländer Dahlmann-Waitz, Quellenkunde der deutschen Geschichte, S. 42–57 der 7. Aufl. von Brandenburg (Leipz. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 709.
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