Reißmann

[770] Reißmann, August, Musikschriftsteller und Komponist, geb. 14. Nov. 1825 zu Frankenstein in Schlesien, gest. 1. Dez. 1903 in Berlin, erhielt seine Ausbildung in Breslau hauptsächlich durch Mosewius, lebte 1850–52 in Weimar, darauf in Halle a. S., seit 1863 in Berlin und siedelte 1880 nach Leipzig, später nach Wiesbaden über und lebte zuletzt wieder in Berlin. Als Komponist hat er Lieder, Klavierstücke, Kammermusiken, zwei dramatische SzenenDrusus' Tod« und »Lorelei«), die Opern »Gudrun« und »Die Bürgermeisterin von Schorndorf«, ein Oratorium. »Wittekind«, u. a. veröffentlicht. Von seinen zahlreichen Schriften erwähnen wir: »Geschichte des deutschen Liedes« (Kassel 1861; 2. Bearbeitung, Berl. 1874); »Allgemeine Geschichte der Musik« (Münch. 1863–64, 3 Bde.); »Die Hausmusik« (Berl. 1884); »Illustrierte Geschichte der deutschen Musik« (Leipz. 1881, 2. Aufl. 1892); »Die Oper« (Stuttg. 1885) sowie die Biographien von Robert Schumann (3. Aufl., Berl. 1879), Mendelssohn-Bartholdy (3. Aufl., das. 1892), Franz Schubert (1872), Joseph Haydn (1879), J. S. Bach (1881), G. Händel (1881), Gluck (1882), K. M. v. Weber (1882, alle Berl.), Friedrich Lux (Leipz. 1888). Dazu kommen Unterrichtswerke: »Allgemeine Musiklehre« (Berl. 1864, 2. Aufl. 1874), »Lehrbuch der Komposition« (das. 1866–70, 3 Bde.) u. a. Auch war R. als Redakteur des von Mendel begründeten »Musikalischen Konversations-Lexikons« tätig, von dem er einen Auszug in einem Band (Berl. 1882) herausgab.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 770.
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