Troyon

[753] Troyon (spr. trŭajóng), Constant, franz. Maler, geb. 28. Aug. 1810 in Sèvres, gest. 20. März 1865 in Paris, bildete sich bei Riocreux und Poupart, wurde aber erst durch den Einfluß von Roqueplan auf das unmittelbare Studium der Natur hingelenkt. Die Hauptwerke seiner ersten Periode sind: der Park von St.-Cloud (Carnavaletmuseum in Paris), die Ansicht des Parkes von Neuilly (Museum in Amiens), Tobias mit dem Engel (Museum in Köln) und die Holzfäller (Museum in Lille). Den Abschluß seiner Lehrjahre bildete eine 1847 unternomme Reise nach Holland, während derer er besonders Rembrandt und Cuyp studierte. Von nun an belebte er seine Bilder fast stets mit Tieren, die bald eine der Landschaft ebenbürtige Bedeutung gewannen, und entwickelte sich so zum bedeutendsten Tiermaler des 19. Jahrh. Unübertroffen in der Kraft der Behandlung sind besonders seine Rinder, aber auch Pferde, Schafe, Hunde und Geflügel hat er meisterlich gemalt. Weniger glücklich war er bei seinen menschlichen Figuren. Das Pariser Louvre besitzt von ihm 13 Bilder, darunter die Ochsen auf dem Wege zur Feldarbeit, die Rückkehr zur Meierei, die Höhen von Suresnes, der Zaun, das Zusammentreffen der Herden. Von den übrigen Werken von ihm, von denen viele nach Amerika gekommen sind, seien das Touquestal (städtisches Museum in Amsterdam), der Übergang über die Furt, der Abstieg der Kühe und die sich kratzende Kuh genannt. Die Motive zu seinen Landschaften entnahm er zumeist der Umgegend von Paris, der Touraine und der Normandie. Seit 1863 war er geisteskrank. Vgl. Dumesnil, T., souvenirs intimes (Par. 1888); Hustin, Constant T. (das. 1893); Gensel, Corot und T. (Bielef. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 753.
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