Truēba y Cosío

[755] Truēba y Cosío, Telesforo de, span. Dichter, geb. 1798 in Santander, gest. 4. Okt. 1835 in Paris, machte, zur diplomatischen Laufbahn bestimmt, seine Studien in London und Paris und wurde sodann Attaché bei der dortigen Gesandtschaft. Nach seiner Rückkehr in das Vaterland 1822 stiftete er mit andern eine Akademie, in der sich damals alle jüngern Dichter Spaniens vereinigten. Zu Cadiz, wohin er als Anhänger der Cortesregierung 1823 flüchten mußte, schrieb er die Lustspiele: »El veleta« und »Casarse con 60,000 duros«, die ihm einen Platz unter den besten spanischen Dramatikern seiner Zeit sichern. Nach der Wiederherstellung des Absolutismus wandte sich T. nach London. Hier schrieb er in englischer Sprache historische Romane über spanische Stoffe, wie »Gomez Arias« (1828) und »The Castilians« (1829), das historisch-biographische Werk »Lives of Cortes and Pizarro« (1830), das große Verbreitung fand, viele Lustspiele und das historische Drama »The royal delinquent«. Den bedeutendsten Ruf aber verschaffte ihm das Sittengemälde »Paris and London« (1833). 1834 nach Spanien zurückgekehrt, ward er zum Prokurator und dann zum Sekretär der Zweiten Kammer gewählt. Vgl. M. Menendez y Pelayo, Escritores Montañeses (Santander 1876).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 755.
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