Türkheim

[812] Türkheim, 1) (T. im Elsaß) Stadt im deutschen Bezirk Oberelsaß, Kreis Kolmar, Kanton Winzenheim, an der Fecht, aus der hier der Logelbach nach Kolmar führt, und an der Eisenbahn Kolmar-Metzeral, hat eine kath. Kirche, Baumwollspinnerei, Seidenfärberei, Papierfabrikation, Weinbau und (1905) 2594 meist evang. Einwohner. Nordwestlich davon liegt Drei-Ähren (s. Ammerschweier). T., ehemals Thorencoheim oder Türnicheim, seit 1312 Stadt, war eine der zehn elsässischen Reichsstädte. Bei T. siegte 5. Jan. 1675 Turenne über den kaiserlichen Feldherrn v. Bournonville, den Herzog Karl von Lothringen und den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Vgl. Gérard, La bataille de T. (Kolmar 1870); v. Kortzfleisch, Der oberelsässische Winterfeldzug 1674/75 (Straßb. 1904); P. Muller, La bataille de T. 5. janvier 1675 (Nancy 1905). – 2) (T. in Bayern) Flecken im bayr. Regbez. Schwaben, Bezirksamt Mindelheim, 616 m ü. M., unweit der Wertach, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Buchloe-Buxheim und der elektrischen Bahn T.-Wörishofen, hat eine kath. Kirche, Kapuzinerkloster, Schloß, Amtsgericht, Holzstoff-, Pappen- und Sandalenfabrikation, Dampfziegelei, Käserei und (1905) 1933 Einw. In der Umgegend viele römische Altertümer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 812.
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