Vaihinger

[990] Vaihinger, Hans, Philosoph, geb. 25. Sept. 1852 in Nehren bei Tübingen, studierte 1870–76 in Tübingen, Leipzig, Berlin Philologie und Theologie, habilitierte sich 1877 als Privatdozent an der Universität Straßburg, wurde 1883 dort und 1884 in Halle außerordentlicher, 1894 ordentlicher Professor. Er schrieb: »Goethe als Ideal universeller Bildung« (Stuttg. 1875); »Hartmann, Dühring und Lange« (Iserlohn 1876); Kommentar zu »Kants Kritik der reinen Vernunft« (Stuttg. 1881–92, Bd. 1 u. 2); »Zu Kants Widerlegung des Idealismus« (in »Straßburger Abhandlungen zur Philosophie«, Freiburg i. Br. 1884); »Naturforschung und Schule; eine Zurückweisung der Angriffe Preyers auf das Gymnasium« (Köln 1889); »Nietzsche als Philosoph« (3. Aufl., Berl. 1905); »Die Philosophie in der Staatsprüfung« (das. 1906). Als einer der besten Kenner Kants in der Gegenwart, gibt er seit 1896 »Kantstudien« unter Mitwirkung andrer in zwanglosen Heften heraus. Seinen eifrigen Bemühungen ist es auch gelungen, an der hundertsten Wiederkehr von Kants Todestag eine Kantgesellschaft zu gründen und eine Kantstiftung ins Leben zu rufen, die schon nicht unbedeutende Geldmittel besitzt und Themata zu Preisarbeiten stellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 990.
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