Viehoff

[142] Viehoff, Heinrich, Literarhistoriker und Übersetzer, geb. 28. April 1804 in Büttgen bei Neuß, gest. 5. Aug. 1886 in Trier, studierte in Bonn, wurde 1833 Lehrer in Emmerich, 1838 in Düsseldorf und 1850 Direktor der Realschule und der Provinzialgewerbeschule in Trier; 1876 trat er in den Ruhestand. Viehoffs literarhistorisches Verdienst beruht vorzugsweise auf seinen Arbeiten über Schiller und Goethe, von denen wir nennen: »Goethes Leben, Geistesentwickelung und Werke« (Stuttg. 1847–49, 4 Bde.; 5. Aufl. 1888); »Goethes Gedichte erläutert« (3. Aufl., das. 1876, 2 Bde.); »Schillers Gedichte erläutert« (7. Aufl., das. 1895, 2 Bde.); »Schillers Leben« (auf Grund des Hoffmeisterschen Werkes, das. 1875, 3 Bde.; 2. Aufl. 1888), woran sich das »Handbuch der deutschen Nationalliteratur« (16. Aufl., Braunschw. 1882, 3 Bde.; 26 Aufl., neu bearbeitet von Leisering, 1903, 2 Tle.), die »Vorschule der Dichtkunst« (das. 1860) u. a. anschließen. An metrischen Übersetzungen veröffentlichte V.: »Blütenstrauß französischer (1862) und englischer Poesie« (1864, beides Trierer Programme; Neudruck in Meyers Volksbüchern, 1888); »Racines Werke« (neue Ausg., Berl. 1869, 4 Bde.); elf Stücke Shakespeares (Hildburgh. 1867 ff.); Tegnérs »Frithjofsage« und Scotts »Fräulein vom See« (das. 1865); die Dramen des Sophokles (das. 1866); Longfellows »Evangeline« (Trier 1869); die »Mosella« des Ausonius (das. 1871) u. a. Mit Herrig begründete er das »Archiv für das Studium der neuern Sprachen und Literaturen« (Braunschw. 1844 ff.). Aus seinem Nachlaß erschienen: »Drei Bücher erzählender Gedichte« (Leipz. 1888) und »Die Poetik auf der Grundlage der Erfahrungsseelenlehre« (mit Biographie von Kiy, Trier 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 142.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika