Wenelin

[530] Wenelin, Jurij Iwanowitsch, russ. Schriftsteller, geb. 1802 zu Nagy-Tibava im Bereger Komitat in Nordungarn, gest. 28. März 1839 in Moskau, hieß eigentlich Huca (spr. huza), studierte in Lemberg (bis 1822) Philosophie, dann, nachdem er 2 Jahre als Lehrer in Kischinew gewirkt hatte, 1825–29 in Moskau noch Medizin und machte 1830 mit Unterstützung der Petersburger Akademie der Wissenschaften eine Forschungsreise nach der Moldau, Walachei und Bulgarien. Sein Hauptwerk ist: »Die alten und jetzigen Bulgaren« (russ., Mosk. 1829 u. 1841, 2 Bde.; 2. Ausg. 1856), womit er bei den Bulgaren selbst den ersten Anstoß zur Wiederbelebung ihres Nationalgefühls gab. Weiter erschienen: »Über den Ursprung der Volkspoesie, besonders der südrussischen«; »Über die Anfänge der neubulgarischen Literatur« (Mosk. 1838); »Über die Volkslieder der Südslawen« etc. Nach seinem Tod erschienen: »Walachisch-bulgarische oder dacoslawische Urkunden« (Petersb. 1840); »Kritische Untersuchungen über bulgarische Geschichte« (Mosk. 1849); »Reiseskizzen« (aus Wenelins Reisetagebuch veröffentlicht von Bessonow, das. 1857) etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 530.
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