Wopfner

[748] Wopfner, Joseph, Maler, geb. 19. März 1843 zu Schwaz in Tirol, war in München als Stubenmaler und Lithograph tätig, bis er sich seit 1864 auf der Akademie im Zeichnen weiterbilden konnte. 1869 bis 1872 arbeitete er im Atelier Pilotys. Nachdem er zunächst eine Zeitlang Illustrationen gezeichnet und Märchenbilder (Hänsel und Gretel, Rübezahl, der Däumling, Rotkäppchen, Schneewittchen) gemalt hatte, wendete er sich der Darstellung des Bauern- und Fischerlebens auf dem Chiemsee und an seinen Ufern, später auf dem Bodensee zu, wobei er bald durch die Kraft seiner Charakteristik und die Wirksamkeit der Beleuchtung und der Tonstimmung eine große Virtuosität erreichte. Von seinen zum Teil von hoher dramatischer Spannung erfüllten Bildern sind die hervorragendsten: Fähre auf dem Chiemsee, Fischer auf dem See bei Sonnenuntergang, Überfahrt über den See beim Abendläuten, Lachsfang am Chiemsee, Heuschiff im Sturm, die Verfolgung der Wilderer. der böse Wind (in der Neuen Pinakothek zu München), Ave Maria, Zentenarfeier auf dem Hochfellen im Chiemgau, Ausfahrt der Chiemseefischer, Holzfischer auf dem Bodensee (1890). Er ist königlicher Professor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 748.
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