Yarmouth

[815] Yarmouth (spr. jārmöth), 1) (Great Y.) Seestadt und Grafschaft im östlichen England, auf einer Landzunge zwischen dem Yare und der Nordsee und an der Mündung des Waveney in den Yare gelegen, ist regelmäßig gebaut, besteht aus der teilweise noch von alten Mauern umgebenen Altstadt und der Neustadt am offenen Meere, die als Badeort viel besucht ist und neben einer Marineparade zwei Landungsbrücken hat. In der Altstadt gibt es außer vier breitern Straßen 145 enge Gäßchen (Rows genannt), aber stattliche Gebäude stoßen an die Kais an. Y. hat eine im 12. Jahrh. begonnene und im 15. vollendete St. Nicholaskirche, ein Rathaus und andre Häuser aus dem 16. Jahrh., Markthallen, eine Kornbörse, ein Theater, eine Lateinschule, eine Schiffahrtsschule, eine 44 m hohe Nelsonsäule, Seiden- und Florfabrikation, Seilerbahnen. Schiffswerften (1906 wurden 17 Schiffe von 532 Ton. gebaut) und (1901) 51,316 Einw. Es ist aber vornehmlich bekannt als Hauptstation des englischen Heringsfanges (Y. bloaters). Zum Hafen gehörten 1906: 316 Schiffe von 11,576 Ton. Gehalt und 442 Fischerboote. Wert der Einfuhr vom Ausland 338,045, der Ausfuhr 397,939 Pfd. Sterl. Y. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. – 2) (South Y.) Fischerdorf und Seebad auf der Nordwestküste der Insel Wight, am Solent, den hier die Forts Victoria and Albert und Hurst Castle verteidigen, mit (1901) 948 Einw. – 3) Stadt an der Westküste der kanad. Provinz Neuschottland, treibt umfangreiche Fischerei, Maschinen- und Schiffbau, Seehandel und hat (1901) 6430 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 815.
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