Yaúnde

[815] Yaúnde (Jaunde), Bezirksamt (775 m ü. M.) im Innern der deutschen Kolonie Kamerun; die gleichnamige Regierungsstation liegt südlich des Sanaga, auf der Grenze zwischen Urwald und Grasland, nicht weit von der Völkerscheide zwischen Sudân- und Bantunegern, auf schönem Bergplateau, am rechten Ufer des Osuabaches, mit ziemlich gesundem Klima, zugleich katholische Missionsstation, Sitz mehrerer Faktoreien mit (1903) 23 Europäern. Rings um die Station sind Farmen mit Mais, Kassada, Yams, Kartoffeln u. a. angelegt; Vieh (auch Pferde) gedeiht[815] vorzüglich. Y. soll die Handelsstraße nach der Küste sichern, die Wute und Tibati beobachten; Anbau von Kaffee, Kakao, Vanille, Gummi- und Faserpflanzen u. a. wird versucht. – Die Y., ein sehr zahlreicher Stamm, sind von schlankem, hohem Wuchs, bronzefarbener Haut, wohlgenährt, mit regelmäßigen Zügen und lebten, als Kund sie kennen lernte, in verhältnismäßig glücklichem Zustand.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 815-816.
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