Zirkel [3]

[955] Zirkel, Ferdinand, Mineralog, geb. 20. Mai 1838 in Bonn, erlernte den Bergbau, studierte in Bonn, ging 1860 mit Preyer nach Island, arbeitete dann zwei Jahre am Hofmineralienkabinett und an der Geologischen Reichsanstalt in Wien, wurde 1863 Professor an der Universität in Lemberg, 1868 in Kiel und 1870 in Leipzig. Größere geologische Studienreisen unternahm er nach Schottland, den Pyrenäen, Rußland und (1874) nach Nordamerika behufs Untersuchung der bei der »geologischen Durchforschung des 40. Breitengrades« gesammelten Gesteine. Im Winter 1894/95 bereiste er Ceylon und Indien. Z. trug wesentlich dazu bei, die Mikroskopie der Mineralien und Gesteine zur selbständigen Wissenschaft zu entwickeln. Er schrieb: »Reise nach Island im Sommer 1860« (mit Preyer, Leipz. 1862); »Lehrbuch der Petrographie« (Bonn 1866, 2 Bde.; 2. Aufl., Leipz. 1893–95); »Untersuchungen über die mikroskopische Zusammensetzung und Struktur der Basaltgesteine« (Bonn 1869); »Die mikroskopische Beschaffenheit der Mineralien und Gesteine« (Leipz. 1873); »Microscopical petrography«, im Report of the U. S. Geological exploration of the fortieth parallel (Washingt. 1876); »Über Urausscheidungen in rheinischen Basalten« (Leipz. 1903). Nach Naumanns Tode veröffentlichte er die neuen Auflagen von dessen »Elemente der Mineralogie« (15. Aufl., Leipz. 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 955.
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