Wille, Valentin

[1854] Wille, Valentin, zu Markt Oberdorf (Allgäu), geb. zu Hörgertsham bei Passau 6. Mai 1850, studierte in München als Schüler von v. Pettenkofer, v. Voit und v. Vogl, in Netley als Schüler von de Chaumont, Sir W. Aitken und Sir W. Maclean, prom. und in München approbiert 1875, arbeitete bei v. Pettenkofer im dortigen hygienischen und bei v. Voit im physiolog. Universitätslaboratorium[1854] 1874 bis 76, war 1875 bis 76 funkt. Assistenzarzt am Militärlazaret Oberwiesenfeld-München, vorzüglich unter v. Vogl; mit Hilfe bayer. Staatsstipendien und der Erlaubnis der engl. Regierung machte er 1876 einen einsemestrigen Kursus an der Army medical school in Netley bei Southampton mit und besuchte vorübergehend einige andere auswärtige und deutsche Kliniken. 1878 bis 95 war er prakt. Arzt in Memmingen (Bayern) und ist seit letztgennantem Jahre k. Bezirksarzt in Markt Oberdorf im Allgäu. Litterarische Arbeiten, ausser den schon im alten Lexikon zitierten: »Ueber den schwarzen Tod im 14. Jahrhundert« (Nach einem im anthropologischen Verein gehaltenen Vortrage im »Schwäbischen Erzähler«, 1887) – »Die chemische Diagnose der Magenkrankheiten und die daraus resultirenden therapeutischen Grundsätze. Für praktische Ärzte« (München 1889; 2. Aufl. 1890) – »Zur physical. Diagnostik« (W. k. R. 1899) – »Das annuum practicum« (Ärztl. Vereinsbl. 1899). W. war 1897 bis 98 Delegierter des ärztl. Bezirksvereins Allgäu zur schwäb. Ärztekammer, 1899 Delegierter der schwäb. ärztl. Bezirksvereine zum deutschen Ärztetag in Dresden.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1854-1855.
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