C. Physik der totalen Individualität
§ 308

[197] Die Materie ist zuerst an sich die Totalität des Begriffs als schwere, so ist sie nicht an ihr selbst formiert; der Begriff, in seinen besonderen Bestimmungen an ihr gesetzt, zeigt zunächst die endliche, in ihre Besonderheiten auseinanderfallende Individualität. Die Totalität des Begriffs nun gesetzt, ist der Mittelpunkt der Schwere nicht mehr als die von der Materie gesuchte Subjektivität, sondern ihr immanent[197] als die Idealität jener zuerst unmittelbaren und bedingten Formbestimmungen, welche nunmehr als von innen heraus entwickelte Momente sind. Die materielle Individualität, so in ihrer Entwicklung identisch mit sich, ist unendlich für sich, aber zugleich bedingt, sie ist die subjektive Totalität nur erst unmittelbar; daher, obgleich für sich unendlich, enthält sie das Verhältnis zu anderem; und erst im Prozesse kommt sie dazu, daß diese Äußerlichkeit und Bedingtheit als sich aufhebend gesetzt wird; so wird sie existierende Totalität des materiellen Fürsichseins, die dann an sich Leben ist und im Begriffe in dasselbe übergeht.


§ 309

Die totale Individualität ist:

a) unmittelbar Gestalt als solche, und deren abstraktes Prinzip in freier Existenz erscheinend, – der Magnetismus;

b) bestimmt sie sich zum Unterschiede, den besonderen Formen der körperlichen Totalität; diese individuelle Besonderung zum Extreme gesteigert ist die Elektrizität.

c) Die Realität dieser Besonderung ist der chemisch differente Körper und die Beziehung desselben, – die Individualität, welche Körper zu ihren Momenten hat, sich als Totalität realisierend, der chemische Prozeß.[198]

Quelle:
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Werke. Band 9, Frankfurt a. M. 1979, S. 197-199.
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