Bronziren

[339] Bronziren, metallenen, hölzernen, gypsernen Gegenständen etc. durch einen Überzug das Ansehen der Bronze geben, wird bewirkt, indem man[339] kein gepulverte Bronze, gewöhnlich die Schawinen von Bereitung von unechtem Blattgold (Bronzir- od. Bronzepulver), mit einem Firniß darauf trägt od. dieselben mit Musivgold (krystallinischem Schwefelzinn) überzieht, so Eisen mit Leinöl u. seinem Kupferstaub (vgl. Bruniren); auch auf galvanischem Wege läßt sich bronziren, Porzellan, Wedgwood u. dgl. mit gut getrocknetem Niederschlag des in Königswasser aufgelösten Kupfergoldes; Gypsabgüsse werden am besten mit einer Mischung von ölsaurem Kupfer- u. Eisenoxyd, in heißem Leinölfirniß u. Wachs aufgelöst, angestrichen. Der Gyps muß dabei stark erhitzt werden u. saugt dann die Flüssigkeit ein, so daß an der Zartheit der Conturen nichts verloren geht; Holz (Holzbronze) mit Berliner Blau, Schüttgelb, Umbraerde, Lampenruß u. Pfeifenthon unter einander gerieben, nachdem man das Holz polirt u. mit einem gewöhnlichen Firniß aufgetragen hat; diese Mischung überzieht man mit Bronzirpulver. Man drückt auch eine Mischung von seinen Sägespänen von hartem (am besten Mahagoni-) Holz u. Leim als Bindungsmittel in Formen u. bildet so, indem man sie bronzirt, Leuchter, Kronleuchter u. dgl. von Holzbronze daraus. Über B. auf Papier, s. Bronzedruck.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 339-340.
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