Buchau

[394] Buchau, 1) (B. u. Bussen), fürstlich Thurn- u. Taxis'sche Herrschaft u. Amt im Oberamte Riedlingen des württembergischen Donaukreises, 31/6 QM., 10,000 Ew.; 2) Stadt darin, am Federsee, liegt 1857 Fuß über dem Meere, Schloß, Synagoge, fürstliches Amt u. Amtsgericht; sonst freiweltliches Frauenstift, welchem die Herrschaft Straßberg mit 70,000 Fl. Einkünften gehörte; 2000 Ew., wovon an 1/3 Juden. – B. war sonst freie Reichsstadt u. gehörte zum Bunde der Schwäbischen Städte; 1803 kam es sammt Stift als Entschädigung an Thurn u. Taxis u. 1806 an Württemberg. Das Frauenstift war im 9. Jahrh. von Adelinde, der Tochter des Herzogs Hildebrand von Schwaben, gestiftet. Die 8 Kanonissinnen, die jedoch freiherrlichen od. gräflichen Standes sein mußten, konnten heirathen, nur die Äbtissin, welche fürstlichen Rang hatte, nicht. 3) Amt im gräflich Giechschen Mediatgericht Thurnau im baierischen Kreise Oberfranken; 4) Landstrich im Fuldaischen, an der Fulda; vielleicht das alte Buchonia; 5) Bezirk u. Stadt im österreichischen Kreise Eger, hat eisenhaltigen Sauerbrunnen, Burgruine Hartenstein; 1500 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 394.
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