Burckhardt

[466] Burckhardt, Johann Ludwig, geb. 1784 in Lausanne, studirte in Leipzig u. Göttingen; verließ die Schweiz, weil er nicht unter den Franzosen dienen wollte, u. ging 1806 nach England, reiste[466] im Auftrag der Afrikanischen Gesellschaft 1809 ins Innnere Afrikas, studirte die arabische Sprache u. die orientalischen Sitten in Aleppo u. reiste dann, die Sitten eines Muselmans annehmend, nach Syrien u. 1812, als Beduine verkleidet, nach Ägypten, wo er den Nil hinauf bis Dongola gelangte, die Nubische Wüste bis Suakim ans Rothe Meer besuchte u. nach Mekka wallfahrtete. 1815 kehrte er nach Kairo zurück, besuchte 1816 den Sinai u. starb, als er eben die von Fezzan ankommende Karavane erwartete, 1817. Seine aus 350 Bänden bestehende Sammlung orientalischer Handschriften vermachte er der Universität Cambridge. Seine Reisen erschienen: die in Nubien, Lond. 1819 (deutsch Weimar 1823); die in Syrien, Palästina u. dem Sinai 1822 (deutsch 1823 f.); die in Arabien 1829 (deutsch 1830); auch Notes on the Bedouins and Wahabys, Lond. 1830 (deutsch Weimar 1831) u. Arabic proverbs, 1831 (deutsch 1834).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 466-467.
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