Docks

[208] Docks, seitwärts von Häfen in das Ufer gegrabene ausgemauerte Bassins, deren Boden ungefähr im gleichen Niveau mit der Ebbe liegt, so daß man vermittelst der Schleußenthore das Wasser bei eintretender Ebbe zurückhalten (nasse D.) od. bei eintretender Fluth das Bassin gegen das Wasser absperren kann (trockene D.). Seitwärts dieser Bassins befinden sich meist eigene ebenso eingerichtete Seitenkammern, von denen jede gewöhnlich wieder mit einer besonderen Schleuße geschlossen ist. Die nassen D. dienen zur Aufnahme von Schiffen beim Aus- u. Einladen an den Hafenplätzen, wo das Fahrwasser nicht Tiefe genug hat, um bei eintretender Ebbe die Schiffe flott zu erhalten. In den trockenen D. werden schadhafte Schiffe ausgebessert, auch neue Schiffe statt auf Werften gebaut. Nach Vollendung der Arbeit läßt man die Fluth eintreten u. die Schiffe ins Fahrwasser gelangen. Meist sind große Magazine bei den D., u. das Ganze ist mit einer hohen Mauer umgeben. Für das Liegen in den D. bezahlen die Schiffe, gewöhnlich nach ihrem Tonnengehalt, eine Abgabe. An den Seiten der D. sind oft Terrassen (Docksbänke), damit die Arbeiter in die D. steigen können. Erst seit Anfang des 19. Jahrh. sind die D. allgemeiner in Anwendung gekommen; namentlich haben die Engländer die Einrichtung derselben vervollkommnet u. D. von solcher Größe gebaut, daß ein einziges an 500 Fahrzeuge aufnehmen kann. Die größten D. besitzt London u. Liverpool. Schwimmende D. (Floating D.) sind große Floße, an beiden Enden mit hölzernen, geräumigen Kasten, die mittelst Hähnen beliebig mit Wasser gefüllt werden können. Diese Kasten (auch lebendiges Werk genannt) haben ungefähr die Form eines Schiffsrumpfes. Wenn der D. ein Schiff zur Untersuchung od. Ausbesserung aufnehmen soll, so wird es mit Ballast beschwert, daß es auf den Meeresgrund sinkt; dann tritt das Schiff in den inneren Raum des D-s, das Eingangsthor wird geschlossen u. das Wasser mit Hochdruckmaschinen aus dem D. gepumpt, daß das Schiff trocken zu liegen kommt. Solche schwimmende D.[208] gibt es in Frankreich, Holland, Amerika, Triest. Eine andere Art schwimmender D. sind die Schlittendocks (Slipdocks), welche eine schlittenähnliche Vorrichtung haben. Ist das Schiff auf diesen Schlitten gebracht, so wird es mit Hülfe desselben auf einer Eisenbahn ans Land gezogen. Vgl. Heider, Der Bau der Slip- u. Trockendocks in Triest, Triest 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 208-209.
Lizenz:
Faksimiles:
208 | 209
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika