Epidōt

[796] Epidōt (Delphinit, Pistazit, Zoïsit), Mineral, krystallisirt in Säulen des monoklinoëdrischen Systems, die gewöhnlich zu Drusen vereinigt sind, erscheint auch in derben, stänglichen, körnigen od. dichten Massen; spaltbar nach der Längenrichtung der Krystalle, Bruch uneben, muschlig od. splittrig; er ist meist grünlich, grau od. gelb gefärbt, glasglänzend, durchscheinend; seine Härteist 6–7, sein specifisches Gewicht 3–3,5. Man unterscheidet folgende Varietäten des E-s: a) Zoïsit (Kalkepidot), ist grau bis gelblichgrau, in Krystallen od. schalig-stänglichen Massen; findet sich in Baiern, Tyrol u. Steyermark; b) Pistazit (gemeiner Pistazit, Eisenepidot, Thallit, Arendalit), in grünen Krystallen, nadelförmigen od. büschligen Massen, auch derb; eingesprengt: Fundorte: Arendal, Christiania in Norwegen, in der Dauphiné, den Pyrenäen, am St. Gotthard, Taunus, Harz, Vesuv etc.; c) Skorza, erdig, in seinen, wenig schimmernden Körnern; selten in den Goldseisen von Muska in Sibirien; d) Manganepidot (Piemontesischer Braunstein), in stänglichen od. strahligen Massen von kirschrother bis schwärzlichrother Farbe u. carmoisinrothem Strich; findet sich in St. Marcel im Val d'Aosta in Piemont. Wo der E. in größeren Massen vorkommt, wie z.B. in Norwegen, wird er wegen seiner Leichtflüssigkeit u. seines Gehglies an Eisen als Zuschlag beim Schmelzen der Eisenerze benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 796.
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