Aosta

[590] Aosta, 1) ehedem Herzogthum in Piemont, jetzt Provinz des Königreichs Sardinien, im N. an Wallis, im W. an Savoyen grenzend, 58 QM.; Flüsse: Dora baltea u. Boutaggio; bildet ein Alpenthal, arm an Getreide, reich an Nadelholz, Obst, gutem Wein, Öl, Viehzucht u. Bergbau (Kupfer, Eisen); 81,500 Ew., viele Schornsteinfeger u. Cretins. Das Herzogthum A. ward von den Longobarden errichtet u. kam bald an die Grafen von Savoyen, die den Titel davon führten; 2) Hauptstadt desselben an der Dora u. Bontaggio, Bischofssitz, Kathedrale, Convictcollegium, Hospital des Ritterordens des St. Mauritius u. Überreste aus den Römerzeiten (Triumphbogen, Stadtthor u. Amphitheater); 7000 Ew. Bei A. der Vereinigungspunkt der Straßen vom Großen u. Kleinen St. Bernhard. – A. war die Stadt der Salassier; unter Augustus nach Besiegung derselben, zerstört wurde sie von einer Militärcolonie wieder aufgebaut u. Augusta Praetoria, später Turinona genannt. In der Völkerwanderung kam es nach u. nach unter die Herrschaft der Longobarden, Franken, Burgunder, unter die Markgrafen von Ivrea, u. dann an die Grafen von Maurienne, die später Grafen von Savoyen wurden. Ende 1853 brach um A. ein Bauernaufstand aus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 590.
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