Frischen

[751] Frischen, 1) so v.w. Abfrischen u. 2) Erfrischen; 3) (Jägerw.), von Hunden u. anderen Thieren, saufen; daher die Frische, ein Ort mit Wasser; 4) (Jagdw.), von wilden Schweinen, Junge bekommen; 5) so v.w. Ausfrischen; 6) (Büchseum. u. Metallarb.), 2 Stücken Metall an dem Orte, wo sie zusammengelöthet werden sollen, glatt feilen; 7) (Goldschm.), Silber, welches vergoldet werden soll, mit einem Drahtbüschel abreiben; 8) Bergb.), eine Grube f., Stollenörter treiben; 9) (Hüttenwesen), so v.w. Anfrischen 3); 10) Frischarbeit, silberhaltigen Rohstein in dem Frischofen (einer Art Hohofen) mit Kalkstein schmelzen u. das Geschmolzene in den, auf dem Boden des Ofens befindlichen Tiegel fließen lassen; ist der Rohstein anf dem Blei in Gestalt einer Scheibe erkaltet, so wird er abgenommen u. heißt Frischlech; die Arbeit wird 10–12 Stunden fortgesetzt, u. dann hat das Blei (Reichblei) so viel Silber aufgenommen, daß es auf den Centner 1–2 Mark enthält, u. das Silber wird daraus durch Treibarbeit gewonnen; 11) silberhaltigem Kupfer Blei zusetzen, damit das Silber vom Blei aufgenommen werde u. nachher beim Saigern beides zugleich herausschmelze; dieses F. geschieht in einem Schmelzosen (Frischherd); das Geschmolzene wird in eiserne Pfannen (Frichpfannen) gegossen, wodurch die Frisch- u. Saigerstücke entstehen; ist aus diesen beim Saigern Blei u. Silber ausgeschmolzen, so heißen die zurückgebliebenen Stücke Frischkiehnstöcke; 12) beim Eisenhüttenwesen das Umwandeln des Roheisens in Schmiedeeisen, daher Frischfeuer, Frischluppe, Frischschlacke, Frischzacken etc., s.u. Eisen III. B) b).

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 751.
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