Jesus [1]

[809] Jesus (hebr. Josua, Retter, Befreier, Heiland), 1) so v.w. Josua; 2) J. Sirach, Sohn Sirachs, Jude in Jerusalem, lebte nach Ein. um 300–250 v. Chr., nach And. gegen 210–160 v. Chr. Von ihm ist das (apokryphische) Buch Sirach, eine Anthologie von Sittensprüchen, ähnlich den Sprüchwörtern Salomonis. Obgleich sie in einem besseren Zusammenhang stehen, als die Salomonischen, so fehlt es doch auch ihnen an einem durchgreifenden Plan. Ursprünglich war das Buch hebräisch geschrieben, u. erst ein Enkel des I. S., welcher in seinem 30. Lebensjahre nach Alexandrien kam, übersetzte es dort ins Eriechische, wie es jetzt noch vorhanden ist; das hebräische Original soll noch zu Hieronymus Zeiten vorhanden gewesen sein u. den Titel Sprüchwörter gehabt haben; griechisch heißt es Σοφία Ἰησοῦς υἱοῦ Σειράχ (Weisheit Jesu, Sirachs Sohnes); die Lateiner nannten es Ecclesiasticus, weil man es in der ersten christlichen Kirche den Katechumenen in die Hände zu geben pflegte. Das Buch I. S. einzeln herausgegeben von Linde, Danzig 1795, u. von Bretschneider, Regensb. 1806; aus dem Syrischen ins Hebräische u. Deutsche übersetzt von J. L. Benses, Berl. 1798, 2. A. Wien 1807, deutsch von Linde, Lpz. 1795, u. von Zange, Arnst. 1827. 3) I. Christus, s. Christus; 4) I. Justus, des Paulus Gehülfe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 809.
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