Menin [2]

[128] Menin (spr. Menäng, flämisch Meenen), Stadt (früher Festung) an der Lys u. der Eisenbahn von Courtrai nach Poperinge; im Arrondissement Courtrai der belgischen Provinz Westflandern; Fabriken in Damast, Leinwand, Barchent u. Baumwolle, Viehzucht u. Handel, Tabaksbau; 9350 Ew. – M. wurde 1578 ummauert, u. brannte 1585 ab. Ludwig XIV. ließ acht Bastionen anlegen. In dem Nymwegenschen u. Ryswicker Frieden wurde es an Frankreich abgetreten, kam aber durch den Frieden von Rastadt u. Baden wieder an Österreich; wurde im Aug. 1706 durch Marlborough erobert; 1713 kam es durch Vertrag zwischen Holand u. Österreich mit unter die Barriereplätze. 1744 wurde es von den Franzosen eingenommen u. die Werke zerstört, 1748 aber im Aachner Frieden zurückgegeben u. die Werke neu errichtet. Nach der Aufhebung des Barrieretractats unter Joseph II. wurden auch M-s Werke zerstört. Den 13. Sept. 1792 hier Niederlage der Holländer durch die Franzosen. 1794 wurde das schlecht retablirte M. von den Franzosen angegriffen. Der hannöverische General Hammerstein hielt M. besetzt, vertheidigte sich eine Zeit lang darin, schlug sich aber, als er die Übergabe unvermeidlich fand, Ende Aprils glücklich durch das Belagerungscorps durch; die Franzosen schleiften hierauf die Werke. 1816 wurden die Befestigungen[128] durch die französischen Contributionsgelder wieder hergestellt u. verstärkt, sind jedoch in neuster Zeit geschleift worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 128-129.
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