Damast

[661] Damast, 1) seidenes, auch halbseidenes, wollenes od. leinenes Zeug, mit glattem Atlasgrund, worauf Blumen od. andere Figuren ein wenig erhaben gewebt sind. Er wird zu Damask (daher der Name), in China u. Ostindien, doch auch in mehreren Ländern Europas gewebt. In den Seiden-D-en zeichnen sich bes. Lyon, Genua, Turin u. Florenz aus; sie sind namentlich zu Tapezierungen u. Verziezieruugen von Zimmern, Sälen etc. brauchbar; die halbseidenen von Lyon, Lucca, Leipzig, Berlin u. Krefeld dienen vorzüglich zu Kleidern, Schlafröcken etc.; die leinenen, welche Sachsen, Westfalen (Bielefeld), Schlesien u. Böhmen in vorzüglicher Güte, bes. zu Tafelzeugen, liefern, gehen stark nach England, Spanien, Süd- u. Nordamerika; die wollenen D-e (Roll-D., Floret) kommen aus Ostindien, England, Sachsen, Frankreich u. werden hauptsächlich nach der afrikanischen Küste versendet; sie gehören eigentlich zu den Calmangs. Von allen diesen D-arten gibt es verschiedene Gattungen der Feine, Breite u. Länge, in Stücken u. abgepaßte zu Tischtüchern, Servietten, Handtüchern, Bettüberzügen etc. Vgl. Damastweber. 2) Das flammige Ansehn auf Damascener Waffen, s. u. Damasciren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 661.
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