Krefeld

[785] Krefeld, 1) Kreis des Regierungsbezirks Düsseldorf der preußischen Rheinprovinz; 34/5 QM., 62,000 Ew.; 2) Kreisstadt darin, 1/2 Meile links vom Rhein, an der Aachen-Gladbach-Krefeld-Ruhrorter Eisenbahn, die sich hier auch nach Neuß u. Düsseldorf verzweigt; Sitz eines landräthlichen Amtes, eines Friedens-, Handels- u. Fabrikengerichts, Waisenhaus, Hospitäler, Handelskammer, Gymnasium, Taubstummenanstalt, höhere Bürgerschule; evangelische u. katholische Kirche, Bethaus der Mennoniten u. Synagoge; K. ist der Hauptsitz der preußischen Seiden- u. Sammetfabrikation; die Krefelder Seide ist bes. zu glatten Stoffen geeignet u. wird durch ganz Europa u. bis Amerika verführt; auch fabricirt man Wollengarn, baumwollene u. wollene Strumpfwaaren, Sayette-, Tuch-, Wachstuch-, Leder-, chemische Waaren; es gibt ferner hier Essig- u. Maschinenfabriken, Bierbrauereien u. Branntweinbrennereien, 3 Buchdruckereien u. 2 Buchhandlungen, bes. lebhafter Handel u. Gartenbau. Gärten u. Gartenhäuser umgeben die Stadt; 40, 260 Ew. Hier 23. Juni 1758 Sieg der Alliirten unter dem Herzog von Braunschweig über die Franzosen unter dem Abbé von Clermont; am Jahrestage der Schlacht 1858 wurde auf dem Wahlplatze ein Denkmal errichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 785.
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