Mincio

[279] Mincio (spr. Mintscho, sonst Mincius), 1) linker Nebenfluß des Po, entspringt als Sarca am Berg Piscanno im tyroler Kreise Trient, bildet den Gardasee, fließt aus diesem bei Peschiera als M. u. bildet von hier auf seinem südlichen Laufe bis Mantua die Grenze zwischen österreichischem u. sardinischem Gebiet (seit 1859), dann die Seen u. Sümpfe um Mantua, fließt darauf südöstlich innerhalb österreichischen Gebietes u. mündet oberhalb Sustinente. Der M., namentlich unter Berücksichtigung der östlich parallel laufenden Etsch, gehört zu den wichtigsten strategischen Linien Oberitaliens (Mincio-Linie, Mincio- u. Etsch-Linie) u. wird durch das berühmte, vorzugsweise sogen. Festungsviereck (Peschiera, Mantua, Verona u. Legnago) vertheidigt. An ihm Schlacht am 25. u. 26. Decbr. 1800 zwischen den Franzosen unter General Brune u. den Österreichern unter Bellegarde; siegreich für Erstere; am 8. Febr. 1814 unentschiedenes Treffen zwischen Murat u. den Österreichern; auch die am 24. Juni 1859 bei dem zwei Stunden westlich vom M. gelegenen Solferino geschlagene Schlacht wird häufig Schlacht am M. genannt; 2) sonst Departement im Königreich Italien; 343/4 QM., 218,250 Ew.; begriff das Herzogthum Mantua u. die Fürstenthümer Castiglione u. Solferino; Hauptstadt: Mantua.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 279.
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