Moos

[441] Moos 1) der Überzug eines Erdflecks, auch wohl eines Baumstammes, Steins, einer Mauer etc. mit Moosen, bes. Laubmoosen; 2) Zusammenhäufung von ihrem Standort gelöster Moose, bes. Laubmoose, sowohl in noch feuchtem Zustande, als auch getrocknet, zu unterschiedlichen Zwecken; auch in der Baukunst benutzt, bes. verdient das längere, wollige, bleichgrüne Waldmoos den Vorzug, weil es keine Fäulniß veranlaßt. Man benutzt es bei trocknen, d.h. ohne Kalkmörtel aufgeführten Mauerungen (Moosmauern), indem man damit die Steinfugen ausstopft, die man mit fetter Dammerde, in der sich das Moos bewurzelt u. die Fugen u. Steine des Gemäuers mit einem dauerhaften Überzuge bedeckt; so bei abgeböschten Erdmauern, bei Brunnenmauern, gemauerten Feldrücken etc. Ferner dient es zum Ausfüllen doppelt verschalter Wände, theils der Wärme, theils der Verhinderung des Schalles wegen, wie in Gefängnissen, zum Ausstopfen der Fugen einer Schrotwand; im hohen Norden auch zum Ausfüllen der Deckenbalkensache, wodurch die Wärme zusammengehalten wird; zum Verstopfen des Wasserdurchganges bei Wehren, Gerinnen etc.; 3) eine mit Moos bewachsene Gegend selbst; 4) eine nicht blos mit M., sondern auch kurzem, fettem Grase u. dgl. überzogne Erdfläche; 5) in Baiern unbebaute, meist sumpfige Gegend, wie das Dachauer, Erdinger M. etc.; zum Theil erst neuerdings entwässert u. urbar gemacht; vgl Moor.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 441.
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