Oise

[247] Oise (spr. Oase), 1) (sonst Esia), Fluß in Frankreich; entspringt auf den Ardennen, bei Chimay in Belgien, durchfließt das Departement Aisne (wo sie bei Chauny schiffbar wird u. den Ton aufnimmt), das Departement Oise (wo sie die Serre, Vensé, Aisne, Breche, Therain mit Theriot, Nonette aufnimmt) u. fällt im Departement Seine-Oise bei Conflans St. Honorine in die Seine; Lauf: 27 Meilen; 2) Departement im nordöstlichen Frankreich, gebildet aus Isle de France, Beauvaisis u. Valois; grenzt an die Departements Somme, Aisne, Seine-Marne, Seine-Oise, Eure u. Nieder-Seine; Flächenraum: 105,98 QM., hügelig u. im Allgemeinen fruchtbar; Flüsse: Oise (u. deren oben genannte Nebenflüsse), Ourcq u. viele kleinere; bringt Zuchtthiere, Wild, Fische, Getreide, Obst, Gartengewächse, Holz, Weberkarden etc. Die Einw. reden einen eigenen Dialect, ihre Hauptbeschästigung ist Ackerbau u. Viehzucht (namentlich gutes Rindvieh), treiben Industrie, bes. in Leinwand (Demi-Hollandes), Spitzen, wollenen u. baumwollenen Waaren, Leder, Kupfer-, Eisen- u. Töpferwaaren (Schmelztigel) u. Handel. Die französische Nordbahn (Linie Paris-Amiens) mit ihrer Abzweigung nach St. Quentin durchschneidet das Departement; Eintheilung in vier Arrondissements: Beauvais, Compiegne, Senlis, Clermont, u. 34 Cantone mit (Volkszählung von 1856) 396,085 Ew.; das Departementgehört zur ersten Militärdivision u. zum ersten Militärobercommando (Paris); Hauptstadt: Beauvais.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 247.
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