Rajas

[803] Rajas (Rayas, vom arab. ra'ijah), 1) weidendes Vieh, Heerde; 2) bei den Türken tributpflichtige Unterthanen der Pforte, welche sich nicht zur Muhammedanischen Religion bekennen. Die Türken unterscheiden drei Klassen: Griechen (Weshirs), denen bei der Eroberung Constantinopels u. des Griechischen Reichs das Leben geschenkt wurde; armenische Unterthanen, welche sich nach u. nach im Türkischen Reiche niederließen (daher auch alle Fremde, welche sich dorthin begaben, in diesem Sinne als R. bezeichnet werden); u. jüdische Flüchtlinge (Mausaphirs), Nachkommen der aus Spanien entflohenen Juden, von welchen sich viele nach dem Osten wendeten, u. von denen die sich in Constantinopel, Smyrna, Salonichi etc. aufhaltenden Juden abstammen. In Constantinopel haben sie einen besondern Bezirk (Hassa Kut). Unterschieden hiervon sind die in Constantinopel u. anderswo leben[803] den Europäer, welche unter dem Schutz ihrer Consuln stehen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 803-804.
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