Rumex

[449] Rumex (R. L., Ampfer), Pflanzengattung aus der Familie der Polygoneae verae, 6. Kl. 3. Ordn. L.; Blüthenhülle bis auf die Basis sechstheilig, die drei inneren Lappen größer, zusammenschließend, sechs Staubgefäße paarweise, den inneren Blüthenlappen gegenüber, Narbe pinselförmig; Nuß dreiseitig, von den drei inneren Blüthenhülllappen kapselartig bedeckt; Arten: R. alpinus, Alpenpflanze, mit sehr großen herzförmigen, stumpfen, runzligen Blättern, sehr großer, bitter, herb u. ekelhaft schmeckender, so wie auch die Blätter, gelinde abführender Wurzel, welche als Mönchsrhabarber in runzligen, langen, außen braunen, inwendig bräunlichen od. grünlich-gelben, roth geaderten Stücken vorkommt, nur in der Thierarzneikunde noch gebraucht wird u. anstatt welcher wohl bisweilen die Wurzeln von R. patientia, R. aquaticus, R. obtusifolius eingesammelt werden. R. patientia, mit eirundlanzettförmigen Blättern, häufig als Küchenkraut (Gartenampfer, Englischer Spinat) cultivirt; aus der Wurzel wird der Rumiein (s.d.) gewonnen. R. sanguineus, mit purpurrothem Stängel, herzförmig-lanzettförmigen, rothgeaderten Blättern, aus Nordamerika, in Deutschland verwildert; Wurzel, Kraut u. Samen (Herba, Radix, Semen lapathi sanguinei) sonst officinell u. gegen Durchfälle u. Blutflüsse angewendet. R. nimolapathum, mit langgespitzten, herzförmig länglichen Blättern, an Wassergraben, feuchten Orten, mit langer, daumensdicker, außen brauner, innen gelber Wurzel. Die Samen sind gegen das Wechselfieber gerühmt worden. R. crispus, Standort wie bei dem vorigen, mit schmalen, lanzettförmig-krausen Blättern. Die Wurzel kam oft in den Officinen als Rad. lapathi acuti vor, so wie auch die von R. maximus Schrb. (R. acutus L.). Letztere, so wie auch die von R. hydrolapathum Huds. u. R. aquaticus L. (Roßampfer) waren sonst nebst dem Kraut als Rad.[449] et Herba hydrolapathi od. R. Britannicae officinell. R. obtusifolius, mit herzförmig länglichen, stumpfen, so wie die der vorigen u. folgenden Art, als Gemüse zu benutzenden Blättern, gelber, dicker, ästiger, in der preußischen Pharmacopöe als Rad. lapathi acuti (Rad. oxylapathi, Grindwurzel, Mengelwurzel, Streifwurzel), gegen Krätze u. andere Hautausschläge innerlich u. äußerlich angewendeter Wurzel. In Nordamerika u. mehren europäischen Ländern. R. pulcher, mit geigenförmigen Wurzelblättern, zurückgebogenen Zweigen; in Südeuropa u. Deutschland. R. aquaticus, mit aufrechtem, gefurchtem hohem Stängel, großen, herzlanzettförmigen, langgespitzten, wellenförmigen Blättern, starker, außen schwarzbrauner, innen gelber, mit einem weißen Ringe bezeichneter Wurzel; an Teichen, Wassergräben. R. acetosa (Sauerampfer), mit länglich pfeilförmigen, angenehm sauer schmeckenden, Weinsteinsäure u. sauerkleesaures Kali enthaltenden, als antiscorbutisches kühlendes Mittel in Officinen u. als Gemüse- u. Suppen kraut in der Küche angewendeten Blättern, auf Wiesen wild u. in Gärten häufig cultivirt. R. scutatus (Französischer Sauerampfer), mit langgestielten, herzförmig spießförmigen, graugrünen Blättern; in Südeuropa, in Deutschland häufig verwildert u. zu gleichem Behuf wie der vorige in Gärten cultivirt. R. acetosella (Kleiner od. Acker- od. Feldampfer, Sauerklee), häufig auf sandigen Wiesen, an Wegrändern, mit spießförmig, lanzettförmigen, langgespitzten, wie der niedrige ästige Stängel, oft purpurrothen, sauer schmeckenden Blättern, wie die vorigen u. zur Bereitung des Sauerkleesalzes benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 449-450.
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