Siragossa

[139] Siragossa (Siracusa, Syrakus), Hauptstadt der sicilianischen Provinz Noto, auf der Insel Ortygia, welche mit dem Festlande durch einen Damm verbunden ist, in einiger Entfernung von dem alten Syrakus erbaut, in herrlicher Lage mit beträchtlichen Befestigungen, aber unbedeutenden Häusern, versandetem u. fast unbrauchbarem Hafen, an dessen Eingang das Castell Maniace von normannischer Bauart steht, Kathedrale an der Stelle u. mit Überresten des Tempels der Minerva, zahlreiche andere Kirchen (unter der Kirche S. Giovanni u. der Krypta di S. Marziano die Katakomben), Klöster, Museum mit vielen werthvollen Alterthümern, Bibliothek, Münzsammlung, Palast Montalto im Gothischen Style, Garten des Marchese Casale von märchenhafter Schönheit, Garten Landolina mit dem Grab des Grafen August von Platen, am [139] Fort Labdalum das Außenwerk Belvedere mit herrlicher Aussicht, Öl- u. Weinbau, bedeutendem Weinhandel, Wohnort eines großen Theils des sicilianischen Adels; 18,800 Ew. (im Alterthum 1,200,000). Dabei Alterthümer des alten Syrakus (s.d.), bestehend in Mauerresten, einem Amphitheater, Theater (das größte der alten Welt mit 46 Sitzreihen für 80,000 Zuschauer), Überreste der Tempel des Olympischen Zeus u. der Diana, die Grone Nymphäum, Grabmäler, die Latomien (Steinbrüche) mit dem Ohr des Dionysius (eine Fellengrotte von 58 F. Höhe, 17 F. Weite u. 210 F. Tiefe, welche nach oben in einem schmalen Kanal endigt, durch welchen jeder Schall nach der obern Öffnung getragen wird, jetzt wird dort Salpeter gemacht), angebliches Grab des Archimedes; dabei auch der malerische Fluß Anapus u. Fonte Ciane, die Quelle der Arethusa u. die Grotte des Neptun. Die Geschichte der Stadt s.u. Syrakus. Vgl Cavallari, Zur Topographie von S., Gött. 1845.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 139-140.
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