Smirgel

[223] Smirgel (Schmirgel, Smiris), Varietät des Corunds (s.d. c); dient seiner großen Hirte wegen (welche nur von der des Diamanten übertroffen wird) als Schleifmaterial; er ist meist dunkelbläulich, graukantendurchscheinend. Er findet sich bes. am Cap Emeri auf der Insel Naxos, von wo er in großer Menge in den Handel kommt; im Gebirge Gumugh-Dagh bei Ephesus, Kulah, 30 Meilen von Gumngh, am Flusse Hermes, u. Nikoria auf der Insel Samos, ferner in Spanien u. Portugal, auf Jersey u. Guernsey, bei Schwarzenberg in Sachsen. Die Gewinnung des S-s geschieht durch Feuersetzen, indem man auf dem zu sprengenden Block Holz entzündet, mit Steinen beschwert u. dann die heiße Stelle mit Wasser begießt. Man pulverisirt ihn zum Gebrauch in einem eisernen Mörser u. fortirt ihn durch Schlämmen. Er wird bes. zum Schleifen von Glas, Edelsteinen u. Metallen benutzt. Statt des S-s dienen häufig Varietäten des Quarzes, bes. Eisenkiesel; dieser kommt ebenfalls unter dem Namen S. in den Handel u. ist für manche Zwecke hart genug, kann jedoch den S. nicht ersetzen. Ronsberger S. ist Hercynit (eine Varietät des Spinell) von Natschetin u. Hoslau bei Ronsberg in Böhmen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 223.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika