Somerset [3]

[273] Somerset, Robert Carr (Ker) Biscount von Rochester, Graf von S., ein Schotte, geb. 1590, kam als Page mit Jakob I. nach England. Jugend u. Schönheit empfahlen ihn so bei diesem, daß er ihn zum Viscount von Rochester ernannte u. ihm großen Einfluß auf das britische Cabinet verstattete, welcher, so lange er die Rathschläge seines weisen Freundes Thomas Overbury befolgte, trotz seiner Unwissenheit dem Lande keinen Schaden brachte. Er verliebte sich aber in die Gräfin Essex, welche sich von ihrem Gemahl scheiden lassen u. ihn heirathen wollte; Overbury widerrieth dies, u. da Rochester dieses seiner Geliebten verrieth, so reizte diese ihn u. den König gegen Overbury auf, welcher in den Tower geworfen u. 1613 auf Rochesters Anstiften vergiftet wurde. Bald darauf heirathete er die Gräfin Essex, nachdem ihn der König kurz zuvor zum Grafen von S. ernannt hatte. Aber Georg Villiers, nachmals Herzog von Buckingham, verdrängte ihn aus des Königs Gunst, u. bald sah er sich u. seine Frau als Mörder Overburys angeklagt; sie wurden eingekerkert u. zum Tode verdammt, das Urtheil aber nicht vollzogen, ja nach einigen Jahren wurden sie sogar ihrer Hast entlassen u. erhielten die Erlaubniß im Auslande eine ihnen bewilligte Pension zu verzehren. S. st. 1645 u. hinterließ eine einzige Tochter, welche den Herzog von Bedfort heirathete.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 273.
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