Spund

[609] Spund, 1) eine Öffnung; 2) das Spundloch am Faß (s.d.); wird mit einem Hohlbohrer, dem Spundbohrer, gebohrt; 3) der in das Spundloch passende kurze Pfropf; 4) das Stück Holz, welches, je nachdem man es höher od. niedriger stellt, das Austrage- od. Spundloch eines Naßpochwerks mehr od. weniger verschließt; 5) kurze Stücken Holz, welche an der Spindel befestigt werden, um daran wieder das zu drehende Stück zu befestigen; 6) eine bei Fußböden, Wänden u. Verschaalungen vorkommende, die Verbreiterung derselben bezweckende Holzverbindung; man unterscheidet ganzen od. gewöhnlichen S. (Feder, Zunge), wobei der Vorsprung u. Nuth in der Mitte der schmalen Bretseite ist, u. halben od. Halbfpund, welcher nur auf einer Seite des Bretes sich befindet od. halbe Bretstärke hat. Zur Ausarbeitung der gespundeten Breter bedient man sich der Spundhobel, welche paarweise zusammengehören, nämlich ein Nuthhobel, womit man die Nuth, u. ein Feder- od. Spundhobel, womit man die Feder hobelt; vgl. Spundpfähle. 7) Ein etwas vorstehender Rand an den Fensterrahmen; 8) den Fischteichen so v.w. Zapfen: 9) Theile der Windlade, s.u. Orgel III[609] C) c); 10) so v.w. Wetterthür od. Wetterblende; 11) Stück Holz, welches die in einem Pumpenrohre angebrachte Öffnung, durch die man leicht zum Kolben gelangen kann, verschließt; 12) der Sohlstein des Zinnschmelzofens; 13) so v.w. Deckel 1); 14) so v.w. Splint; 15) beim Brod, so v.w. Schlief.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 609-610.
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